Myanmar

Land unter der Knute

Das Goldene Land:  einmal Freiheit und zurück


Voller mystischer Schönheit zeigt sich das Land, das so lange in der Isolation hinter dem Bambusvorhang verborgen war. Die Zeit scheint vielerorts stehen geblieben zu sein. So diktiert das Tempo der Ochsenkarren auch heute noch den Rhythmus im ländlichen Burma. Das mystische Asien ist in Burma noch lebendig, sei es an der golden glänzenden Shwedagon Pagode, an der abends die Gläubigen barfuss ihre Runden drehen, am Goldenen Felsen, einer mit Blattgold bedeckten Felskugel, die über einem Abgrund auf einer Felsschulter balanciert oder in der Ebene von Pagan; Der Besucher wird gefangen genommen von dem, was schon Marco Polo ehrfurchtsvoll beschrieb. „Die Türme sind aus Stein erbaut, einer davon mit Gold bedeckt, mindestens einen Finger dick... Der König ließ diese Türme erbauen, um so seine Größe zu demonstrieren, aber auch für sein Seelenheil. Sie sind wirklich einer der großartigsten Anblicke dieser Welt, so präzise gebaut, unschätzbar wertvoll.“


Als westlichstes Land Südostasiens liegt Burma an der Schnittstelle zwischen den mächtigen Riesen Indien und China. Dennoch hat das Land zu einer eigenen, typisch burmesischen Kultur gefunden. Voller Stolz bezeichnen die Burmesen ihr Land als Shwe Pyi Daw – das Goldene Land. Doch der Glanz des Landes hat unter der langen Militärdiktatur erheblich gelitten. Nun endlich schien in Burma die lang ersehnte Freiheit Einzug  gehalten zu haben. Doch das Land und seine Einwohner kommt nicht zur Ruhe: am 1. Februar 2021 putschte das Militär und riss erneut die ganze Macht an sich. Seitdem werden wieder gnadenlos alle verfolgt, die nach Freiheit rufen und sich nicht bedingungslos der Knute beugen. 


Kay Maeritz, Autor von zahlreichen Bildbänden über Südostasien, bereist Burma auf der Suche nach dem alten Glanz und der neuen Freiheit, auf der Suche nach der Identität des Vielvölkerstaates. Und die ist nicht leicht zu finden, ist Burma doch ein Vielvölkerstaat in dem die Burmesen zum Unmut der über 60 Ethnien den Ton angeben. Doch egal ob im Shan Staat, wo zahlreiche Minoritäten leben, bei den Karen im Kachin Staat, bei den Mon im Süden oder den Burmesen in der Irrawaddy-Ebene: überall trifft der Besucher auf unglaublich offene und freundliche Menschen.


Seit Herbst 2013 waren ganz neue Reisewege durch Burma möglich. So war es  endlich erlaubt über Land ein zu reisen, Reisebeschränkungen für manche Regionen wurden aufgehoben. Von diesen Möglichkeiten hat Kay Maeritz sogleich Gebrauch gemacht, 3 von 4 neuen Grenzübergängen passiert, und Regionen besucht, die bis dahin kaum oder gar nicht zu erreichen waren. Wirklich spannend ist das Reisen nach wie vor nur da, wo der Reiseführer keine oder nur vage Antworten bereit hält, auf Strecken, wo am Morgen nicht klar ist, wohin man bis zum Abend gelangt...




Bücher von Kay Maeritz zum Thema:

Asien – Im Südosten (Bruckmann)

Tore zum Himmel (Frederking & Thaler)

Highlights Burma, (Bruckmann, 2016)