KAILASH - COLOMBO: REISE DURCH DEN SUBKONTINENT
Gebetsfahnen flattern im Wind, Pilger schicken jubelnd Gebete zum Himmel empor - und ich liege erschöpft auf dem steinigen Boden des 5630m hohen Drölma La Passes am Kailash. Dabei ist dies erst der Beginn einer über 5000km langen Pilgerreise durch den Indischen Subkontinent, zu seinen heiligen Orten, durch die Gangesebene, wo sich die heiligen Stätten wie an einer Perlenschnur aufreihen, von Calcutta nach Bangladesh ins Ganges- und Brahmaputradelta, hinab in den Süden Indiens, zu alten Tempelstädten und ins Zentrum der indischen High-Tech-Industrie. Es ist eine Reise zu riesigen Pilgerfesten und unglaublichen Märkten, zu einem Kaleidoskop des Lebens, begleitet von Trommlern, Tänzern und Elefanten…
Die Reise durch den Subkontinent beginnt auf dem Dach der Welt. Vom Kailash, dem Weltenzentrum der Buddhisten und Hindus, führt der Weg in die Gangesebene, zur Wiege der asiatischen Religionen. Dort Reihen sich die heiligen Stätten wie an einer Perlenschnur auf: Varanasi, Indiens heilige Stadt, Bodh Gaya, wo der Buddha erleuchtet wurde, Sonpur, wo auf einem der letzten Viehmärkte der Erde Elefanten gehandelt werden und wo sich Elefanten und Menschen gemeinsam zum reinigenden Bad im Fluss begeben... Noch viel weiter zurück führt die Zeitreise in Orissa. In den waldreichen Berggebiete leben Volksstämme, die zu den Ureinwohnern Indiens zählen und die bis heute ihre eigenen Traditionen bewahrt haben. Es ist nicht weit von diesen Dörfern, die ans Dschungelbuch erinnern, bis Hyderabad und doch ist es ein Zeitsprung. Denn Hyderabad ist eines der High-Tech-Zentren Indiens...
Eine Reise durch den Subkontinent
Südlich des Himalayas wartet Indien, eines der fesselndsten Länder der Erde. Hier liegt die Wiege des größten Teils der asiatischer Kunst und Religionen, liegen die heiligen Stätten der Hindus und Buddhisten auf engem Raum beieinander, finden sich überbordende Städte wie Varanasi am Gangesufer, das vielleicht schönste Bauwerk der Welt, das Taj Mahal in Agra, Viehmärkte, die an bunter Exotik nicht zu überbieten sind…
Die Reise durch den Subkontinent beginnt auf dem Dach der Welt. Vom Kailash, dem Weltenzentrum und heiligen Berg der Buddhisten und Hindus, den Kay Maeritz anläßlich einer alle 60 Jahre stattfindenden Wallfahrt besucht, führt der Weg über Kathmandu nach Indien, zur Wiege der asiatischen Religionen. Dort Reihen sich die heiligen Stätten wie an einer Perlenschnur auf: Varanasi, Indiens bedeutendstes Pilgerziel, Bodh Gaya, die Wiege des Buddhismus, Allahabad und die alle 12 Jahre stattfindende, unfaßbar große Maha Kumbh Mela, Pushkar mit seinem an Exotik nicht zu überbietenden Fest zu Ehren Brahmas, die Sonepur Mela, wohl einer der letzten Viehmärkte der Erde, auf dem auch Elefanten gehandelt werden und wo sich am heiligen Badetag Elefanten und Menschen gemeinsam zum Bad im Fluß begeben...
Doch der Norden Indiens entlang des Ganges ist auch die Region, in der sich Menschen und Probleme drängen. Bihar, einst die Wiege der ersten großen indischen Reiche, die alte Heimat des Buddhismus, ist heute das korrupte Armenhaus Indiens. Und im flußabwärts gelegenen Bengalen sieht es nicht viel besser aus, zumal sich die Region nie von der Teilung erholt hat. Westbegalen und Calcutta leiden darunter, dass das Hinterland weggebrochen ist, Ostbengalen (das heutige Bangladesh) hat sein wirtschaftliches Zentrum verloren. So ist Calcutta, bzw. Kolkata, ein Brennpunkt der Probleme Indiens. Die Stadt leidet unter der wohl schlimmsten Luftverschmutzung der Welt, Menschenmassen drängen sich auf engstem Raum und immer mehr verarmte Bauern drängen in die Stadt. Zugleich ist Calcutta eine Stadt in der das Leben vibriert, ein faszinierendes Kaleidoskop menschlichen Lebens und die kulturelle Hauptstadt Indiens.
In Calcutta lerne ich Wolfgang und "seine" Waisenkinder kennen. Seit neun Jahren lebt er in Calcutta, hat hier ein Waisenhaus für obdachlose Straßenkinder aufgebaut, das er mit Hilfe deutscher (u.a.) Spendengelder betreibt. Es ist bewundernswert, wie es ihm gelungen ist, den Kindern die Hoffnung und die Freude am Leben zurück zu geben.Zu seinem Waisenhaus und Förderverein siehe:www.Calcutta.de
Von Calcutta ist es nur eine 2-stündige Zugreise zur Grenze von Bangladesh, dem moslemisch geprägten Teil Bengalens.Doch der Islam hat hier schon die typisch entspannte asiatische Variante angenommen, verschleierte Frauen und religiöse Eiferer sind hier die Ausnahme. Obwohl Bangladesh eines der ärmsten Länder der Welt ist - und das am dichtesten besiedelte Flächenland der Welt -wirkt es auf den ersten Blick weniger gedrängt und mit besser Infrastruktur ausgerüstet als die angrenzenden Gebiete Indiens. Hier macht sich bemerkbar, dass Bangladesh eines der Schwerpunktländer der internationalen Hilfsmassnahmen ist - und das kommunistisch regierte Westbengalen diese, und die damit verbundenen Auflagen, bislang stets abgelehnt hat. Stärker als vom Islam ist Bangladesh vom riesen Ganges- und Brahmaputradelta geprägt. Wasser und Flüsse scheinen zumindest im südlichen Landesteil allgegenwärtig zu sein. Das Boot und nicht Bus oder Bahn, ist das traditionelle Fortbewegungsmittel.
Von Bangladesh und Calcutta führt die Reise nach Süden, durch das weitgehend unerschlossene Orissa. Jenseits der Küste liegen die waldreichen Berggebiete noch im tiefen Schlummer. Sie sind die Heimat zahlreicher Volksstämme, die bis vor kurzem noch in steinzeitlichen Kulturen lebten, hier stößt man auf die Spuren der Ureinwohner Indiens.
Über den kargen, felsigen Buckel des Dekkhan-Plateaus geht Fahrt zur wunderbaren Ruinenstadt Hampi, wo sich die Überreste des Reiches von Vijayanagar in einer von riesigen Felskugeln bestimmten Landschaft finden. Hier im Süden finden sich Vergangenheit und Zukunft Indiens dicht beieinander: In Tamil Nadu liegen riesigen Tempelstätten die aus einer Epoche stammen, als hier das Herz Asiens lag, als unter der Dynastie der Chola die indische Kultur Süd- und Südostasien beherrschte. Nur wenige Hundert Kilometer entfernt schlägt in Bangalore das Herz der indischen Raumfahrt und High Tech Industrie.
Jenseits der Palk Strait liegt schließlich das tropische Eiland Sri Lanka, idyillisch wie das Paradies, und doch gebeutelt von Bürgerkrieg und Tsunami. Das letzte Ziel der Reise liegt ganz im Süden der Insel. Hier findet jährliche eine spektakuläre Wallfahrt in Kataragama statt. Hindus wie Buddhisten Pilgern gleichermaßen hierher, um in langen Prozessionen, begleitet von Trommlern, Tänzern und Elefanten, zu den heiligen Schreinen zu ziehen.
Kay Maeritz ist Autor mehrerer Bücher über den Indischen Subkontinent, u.a. sind die Bildbände Indien bei Bruckmann und Nepal bei Rosenheimer erschienen.